Seit 2017 veröffentliche ich Kriminalstorys und Romane deutscher Autoren vor 1945 über amazon kindle. Dabei habe ich nicht einfach alte Texte recycelt, sondern diese mit Erläuterungen zu Text und Autor versehen. Inzwischen sind sieben Bände und ein Einführungsband erschienen. Ich verstehe dies eher als Hobby und weniger als kommerzielles Projekt.

HDRs Kriminalbibliothek #0: Einführungsband
Neben einer knappen Einführung in die deutsche Kriminalliteratur vor 1945 sind ein Lexikon der Schriftsteller dieser Zeit und natürlich auch vier Kriminalerzählungen enthalten – der perfekte Einstieg in diese Reihe.
HDRs Kriminalbibliothek #1: Fedor von Zobeltitz: Czentowo

Diese Kriminalnovelle aus dem Jahr 1895 ist heute noch interessant und lesenswert, nicht zuletzt weil sie als eine der frühesten deutschsprachigen Erzählungen dieses Genres mit der Erzähltechnik des geschlossenen Raumes operiert. Zusätzlich verwendet der Autor die Technik der „Falschen Fährte“, um den Leser lange genug im Ungewissen zu halten. Der Anfang der Novelle, in der der Protagonist beim Kartenspiel alles verliert, ist eine der stimmungsvollsten Einleitungen, die sie seit langem gelesen habe, bescheinigte mir eine Kollegin.
Fedor von Zobeltitz (1857-1934) hat zahlreiche Romane, Novellen und Erzählungen veröffentlicht. Er war zu seiner Zeit ein viel gelesener Schriftstelle. Außerdem war er als Bibliophiler vor dem Krieg eine Kapazität.
HDRs Kriminalbibliothek #3: Friedrich Thieme: Bahnfahrt mit Sherlock Holmes

Detektivgeschichten sind eine frühe Form der Kriminalgeschichten. Edgar Allen Poe und Sir Conan Doyle sind herausragende Vertreter dieses Genres, deren Einfluss bis heute nachwirkt. Friedrich Thieme kannte diese Vorbilder und orientierte sich an ihnen, griff aber nicht einfach nur das Beispiel des allein logisch schließenden Meisterdetektivs auf, sondern parodierte es, wie eine dieser Novellen in dieser Sammlung beweist.
Friedrich Thieme (1862-1945) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller aus Thüringen. Einer seiner Kriminalromane wurde bereits 1922 verfilmt.
Die anderen Bände sind:

HDRs Kriminalbibliothek #2: Das lockende Blut
Criminalerzählungen von A. De Nora, R. Dehmel,Ilse Ludwig, Heinrich Lee, und W. Harb.
Diser Band enthält Kriminalnovellen, die teils literarisch, teils nur „zur Unterhaltung“ geschrieben wurden. In jedem Fall sind sie aber zu schade, um einfach vergessen zu werden. Insbesondere die titelgebende Novelle von A. De Nora ist der Lektüre wert.

HDRs Kriminalbibliothek #4: Hermine Frankenstein:
Unter schwerem Verdacht – Kriminalroman.
Hat Elaine Warrinton ihre Schwester erschossen? Ihre heimliche Flucht aus Sydney scheint diese Annahme zu bestätigen. Mithilfe eines alten Advokaten, der sich in seiner Heimat England zur Ruhe setzen will, glaubt die junge Frau allen Verfolgern entkommen zu sein. Doch da ist noch die alte Haushälterin Mrs. Priol, die in der jungen Frau eine gefährliche Konkurrenz sieht, und ihr das Leben zur Hölle macht. Hermine Frankenstein (1842 – 1904) schrieb für Wiener und deutsche Zeitschriften zahlreiche Romane und Novellen, unter Ihnen auch Kriminalromane. Sie gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien. Ihre Romane sind routiniert geschrieben und manch einer von ihnen auch heute noch lesenswert.

HDRs Kriminalbibliothek #5: Um fünf Minuten
Kriminalnovellen von L. v. Brenckendorf, Anton Oskar Klaußmann und Max Dürr,.
Eine junge Frau wird eines Mordes verdächtigt, da sie zur Tatzeit am Ort des grausigen Geschehens war. Der andere aber, den sie dort gesehen haben will, hat ein Alibi; er war zur angegebenen Zeit bereits im Zug. Der hilfreiche Referendar will das nicht glauben und forscht genauer nach. Ein aus dem Zuchthaus entlassener Raubmörder will an die damalige Beute und stößt dabei auf ungeahnte Schwierigkeiten. Ein Adeliger wird mit einem Doppelgänger konfrontiert, der freche Diebstähle und andere Straftaten begeht. Es gelingt leider nicht, ihn dingfest zu mache. Ein pfiffiger Kriminalbeamter kommt ihm jedoch auf die Schliche.Drei Kriminalerzählungen aus dem späten 19. Jahrhundert, die auch noch heute mit Spannung und vor allem Vergnügen zu lesen sind.

HDRs Kriminalbibliothek #6: Friedrich Thieme:
Durch wessen Hand? – Kriminalroman.
Durch wessen Hand ist Pöllnitz im thüringischen Wald zu Tode gekommen? War es die junge Frau, die bald nach der Tat in der Nähe gesehen wurde? Durch schnelle Ermittlung schon bald aufgegriffen, kommt fast gleichzeitig ein zweiter Verdacht auf und wenig später nach Festsetzung des jungen Ingenieurs weisen Spuren zu einer dritten Verdächtigen. Wer aber war es nun? Alle drei waren in Liebe und Hass mit dem Mordopfer verbunden. Der junge Assessor Ullrich und der ihm zur Seite gestellte Kommissar Arndt haben alle Hände voll zu tun, bis sie Licht in das Dunkel um den Mord im Wald bringen können.

HDRs Kriminalbibliothek #7: Isidore Kaulbach: Schatten
Kommerzienrat Rehse wurde vergiftet. Und dann verschwindet auch noch ein zum Testament gehörendes Kodizil. Verdächtigt wird seine Gesellschafterin, zu dem der Anwalt v. Mellin auch noch eine besondere Zuneigung hat. Obwohl alles gegen sie spricht, glaubt er nicht an ihre Schuld. Doch wird er dies beweisen können? Je tiefer er gräbt, um so mehr wird ihm klar, dass auch seine Familie in die ganze Sache verstrickt ist.
